Medienbildung an der Turmschule / Digitalisierung
Medienentwicklungsplan (MEP) Turmschule Leimen Grundschule
Die Einbettung in das Profil der Turmschule Leimen
Basierend auf den Säulen unseres Schulcurriculums legen wir sehr hohen Wert auf Differenzierung, um eine individuelle Entwicklung zu ermöglichen und dabei die kreative Entwicklung unserer Kinder zu unterstützen.
Somit ist unser Anliegen eine individuelle Entwicklung der Kinder, ausgehend ihrer jeweiligen Fähigkeiten und Kenntnissen. Dies zeigt sich besonders in den umgesetzten Unterrichtsmethoden: Tagesplan, Wochenplan, Portfolioarbeit und Profilunterricht.
Durch die Kommunikation mit den Mitschülern, das gegenseitige Helfen und Erklären werden die eigenen Erkenntnisse auf ihre Richtigkeit hin überprüft und gefestigt. Die unterschiedlichen Rollen – Fragender oder Erklärender – stärken das Selbstbewusstsein und das Vertrauen in die eigenen Lernwege.
Der Lehrer nimmt hierbei zunehmend die Rolle des Lernbegleiters ein und schafft sich durch diese Organisation des Lernens Freiräume für die individuelle Begleitung der Kinder.
Um die Selbstständigkeit der Schüler noch mehr zu fördern und der Individualität der Schüler noch eher gerecht zu werden, soll der Unterricht durch Medieneinsatz und Medienbildung bereichert werden. Der Einsatz digitaler Medien verbessert die Individualität und Selbststeuerung der Lernprozesse und kann jederzeit effizient Rückmeldung über den Lernerfolg geben. Die Lesekompetenz der Schüler wird abgerufen und gesteigert.
Die individuellen Phasen wechseln sich stetig ab mit Phasen in Kleingruppen oder im Klassenverbund. Lernschritte, Lerninhalte und Lernerfolge des Einzelnen finden zurück in die Gruppe und können dort mit allen geteilt werden. Das Sprechen über Lernen und über die Verschiedenheit der Lernwege vertieft und festigt das Wissen. Die Kinder erfahren sich wertgeschätzt und selbstwirksam. Kommunikation und Feedback finden auf persönlicher Ebene in der direkten Begegnung statt.
Medien prägen unser Leben und die Mediennutzung hat sich in den letzten Jahren neben Lesen und Schreiben als wichtige Kulturtechnik etabliert. Diese Entwicklung wird sich fortsetzen und in den nächsten Jahren verstärken. Die mediale Alltagserfahrung der Kinder muss früh genutzt und thematisiert werden und darf nicht erst in der Sekundarstufe thematisiert werden. Aus diesem Grund ist es eine wichtige Aufgabe bereits in der Grundschule, die Medienkompetenz der Schüler aufzubauen.
„Schulische Medienbildung versteht sich als dauerhafter, pädagogisch strukturierter und begleiteter Prozess der konstruktiven und kritischen Auseinandersetzung mit der Medienwelt. Sie zielt auf den Erwerb und die fortlaufende Erweiterung von Medienkompetenz; also jener Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die ein sachgerechtes, selbstbestimmtes, kreatives und sozial verantwortliches Handeln in der medial geprägten Lebenswelt ermöglichen. Sie umfasst auch die Fähigkeit, sich verantwortungsvoll in der virtuellen Welt zu bewegen, die Wechselwirkung zwischen virtueller und materieller Welt zu begreifen und neben den Chancen auch die Risiken und Gefahren von digitalen Prozessen zu erkennen.“ (Quelle: Bildungsplan 2016)
Aufbau einer einheitlichen Medienausstattung an der Schule
In allen Klassen setzen wir auf Tablets für das Lernen mit Medien im Klassenzimmer, um den haptischen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden und situativ ohne Zeitaufwand den produktiven und kooperativen Lernprozess aktivieren zu können. Lern-APPs unterstützen den individuellen Lernweg, ermöglichen eine noch bessere Selbststeuerung und bieten in den meisten Fällen eine direkte Rückmeldung des Lernerfolges. Die Mobilität von Tablets ermöglicht deren Einsatz in diversen Lernumgebungen und –Szenarien und unterstützt dadurch auch in besonderer Weise die inklusiven Schüler mit ihren unterschiedlichen Bedarfen. Einbinden von Fotos und Audioaufnahmen sind direkt am Gerät möglich und können von den Schülern dadurch besser genutzt werden. An dieser Stelle beginnt unsere Verantwortung in der Erziehung in den Bereichen Urheberrecht und Datenschutz.
In der Klassenstufe 1 und 2 steht die individuelle zur Differenzierungsarbeit im Vordergrund und das Lernen an Tablets ermöglicht den Zugriff auf vielfältige Lern-APPs. Wir sparen Verbrauchsmaterialien und werden so der Forderung einer „nachhaltigen Bildung“ gerecht.
Zum Austausch und gemeinsamen Arbeiten, zur besseren Anschaulichkeit und für erste Schritte im Bereich Präsentation stehen den Klassen Beamer (momentan: ein „Medienwagen“ auf jedem Stockwerk/Planung: fest installierte Beamer, Bildschirme und Lehrertablets in jedem Klassenzimmer) zur Verfügung. So können erarbeitete Inhalte der Kleingruppen jederzeit wieder aufgerufen und weiterbearbeitet werden.
In den Klassen 3 und 4 wollen wir zusätzlich das Arbeiten am PC im PC-Raum (PCs sind internetfähig verbunden) einsetzen. In diesen Klassenstufen geht es neben der Weiterführung der Lernziele aus Klasse 1 und 2 im Bereich der Produktion und Präsentation vermehrt um den Werkzeugcharakter des Computers im binnendifferenzierten Unterricht. Ebenso wird die Grundlage gelegt, verantwortungsvoll und reflektiert das Internet zu nutzen und die Möglichkeiten digitaler Kommunikation kritisch zu hinterfragen. Hierzu gehören auch weitere Überlegungen zu Datenschutz, Urheberrecht sowie das Aufzeigen von Chancen und Gefahren des Internets.
Auch hier ergänzen Beamer die Input- und Erarbeitungsphasen und ermöglichen einen leichten Zugang zu Präsentationen und Tafelbildern. Die Rückführung der einzeln erarbeiteten Lernwege und digitalen Lernergebnissen in die Gruppe wird möglich.
Mediencurriculum an der Turmschule Leimen
Unser Mediencurriculum basiert auf fachlichen und inhaltsbezogenen Kompetenzen, die am Ende der jeweiligen Klassenstufe (1/2 und 3/4) erreicht werden sollten. Diese werden fächerintegrativ und spiralcurricular angelegt. Das Curriculum wird in regelmäßigen Abständen überarbeitet und den Entwicklungen der neuen Medien angepasst.
Wir wollen uns auf die Leitperspektive Medienbildung des BP 2016/17 vorbereiten und deren Kompetenzfelder exemplarisch mit konkreten Inhalten füllen. Der Aufbau von Kompetenzen im Bereich Medien erfolgt in einem aufeinander aufbauenden Spiralcurriculum und orientiert sich an den Fähigkeiten, Bedürfnissen und Interessen der Schüler. Die Kompetenzen werden ab Klasse eins in sinnvollen Schritten aufgebaut und dann über die Grundschulzeit fortgeführt und erweitert. Die verschiedenen Fächer werden in die Medienbildung eingebunden und setzen eigene Schwerpunkte. In der Umsetzung der Leitperspektive Medienbildung werden die Kompetenzfelder nicht einzeln und isoliert bearbeitet. Vielmehr decken die Medienthemen häufig mehrere Kompetenzfelder ab und lassen sich nicht nur einem Kompetenzfeld zuordnen.
„Medienbildung in der Schule exemplarisch in fünf besonders wichtigen Dimensionen, die sich beziehen auf:
- die Förderung der Qualität des Lehrens und Lernens durch Medien,
- die Möglichkeiten der gesellschaftlichen und kulturellen Teilhabe und Mitgestaltung,
- die Identitäts- und Persönlichkeitsbildung der Heranwachsenden,
- die Ausbildung von Haltungen, Wertorientierungen und ästhetischem Urteilsvermögen sowie den notwendigen Schutz vor negativen Wirkungen der Medien und des Mediengebrauchs.“ (Quelle: Bildungsplan 2016)
Da mobile Endgeräte mit für die GS geeigneten Programmen / eye-movie / Apps und dem Netz individuelles Lernen, Binnendifferenzierung und eine konstruktive Beschäftigung mit fachlichen Inhalten fördern können und den Lehrer durch direkte Lernerfolgskontrolle entlasten können, wollen wir diese handlungs- und produktorientiert nutzen. Unsere Schülerinnen und Schüler beginnen so einerseits, Medienkompetenz und Sicherheit im Umgang mit den Geräten aufzubauen (Lernen mit und über digitale Medien). Andererseits trägt der Einsatz mobiler digitaler Medien zur Qualitätsentwicklung von Schule und Unterricht bei, indem er die zentralen Kompetenzen des 21. Jahrhunderts, nämlich Kommunikation, Kreativität, Kollaboration und kritisches Denken in den Mittelpunkt stellt.
So verstanden unterstützt die Medienbildung alle 3 Leitsätze, die sich der neuen Lernkultur des konstruktiven, selbstorganisierten und kooperativen Lernens verpflichtet fühlen.
Unser Medienkonzept soll als Lernen mit und über Medien das schulische Lernen ergänzen und bereichern. Um die Selbstständigkeit der Schüler noch mehr zu fördern und der Individualität der Schüler noch eher gerecht zu werden, soll der Unterricht durch Medieneinsatz und Medienbildung bereichert werden. Der Einsatz digitaler Medien verbessert die Individualität und Selbststeuerung der Lernprozesse und kann jederzeit effizient Rückmeldung über den Lernerfolg geben. Die Lesekompetenz der Schüler wird abgerufen und gesteigert, die Sozialkompetenz in den neuen Arbeitsformen eingefordert und die Kreativität jedes einzelnen Schülers wird angewandt. Dadurch geschieht die optimale Entwicklung der Individualität und des gegenseitigen Respekts.
Die Schüler sollen:
- Medien aktiv und kreativ nutzen,
- grundlegende Kenntnisse der Handhabung aufbauen,
- auf Medienangebote zurückgreifen können,
- eine sinnvolle Auswahl der Angebot treffen,
- Lernprogramme als zusätzliche Angebote gemäß dem eigenen Kenntnisstand nutzen,
- ihre individuellen Lernwege durch Medieneinsatz bereichern und dokumentieren
- ihren Lernweg dadurch anderen präsentieren und am Lernweg der anderen teilhaben,
- durch interaktive Aufgaben eine sofortige Rückmeldung über den Lernzuwachs erhalten,
- über Medien mit anderen kommunizieren,
- und Medienangebote kritisch hinterfragen.
Umsetzungsvorschlag an der Turmschule Leimen/Nötige Beantragungen:
Tablets an die Hand der Kinder zu bestimmten Zeiten
und intensives Arbeiten im PC-Raum
Wir arbeiten im Moment noch mit den alten funktionierenden PCs im PC –Raum, beantragen aber eine vollkommen neue Ausstattung.
Es gibt 2 Klassensätze portabler Tablets in Tragetaschen zum Ausleihen für einzelne Unterrichtsphasen für alle Klassenstufen. Hier beantragen wir zwei weitere Klassensätze und dazugehörige Ladeschränke als feste Stationen auf jedem Stockwerk unseres Hauses.
Die Ausstattung der Klassenzimmer wäre idealerweise folgende: Ein Lehrertablet mit Halterung, fest installiert mit Verbindung über Apple TV zu einem max. großen Bildschirm hinter der Tafel. Die Tafel selbst bleibt als notwendiges alternatives Medium.
Im Schuljahr 2019/2020 wollen wir exemplarisch auf jeder Stufe eine solches „digitales Klassenzimmer“ ausstatten, um weiter Erfahrungen sammeln zu können. Ebenso ausgestattet soll die alte Aula werden, damit wir Konferenzen, Versammlungen und Präsentationen für stufenweise Gruppen durchführen können.
Stand unserer Medienplanung: unser Medienentwicklungsplan liegt dem Medienzentrum vor, die Stadt Leimen und wir arbeiten kontinuierlich daran und erwarten daher die versprochene finanzielle Unterstützung.
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Verantwortliche Planung: MEP-Gruppe und Schulleitung (Frau Münch)
Dank an die MEP-Gruppe: Herr Schäfer (Konrektor), Frau Huber, Frau Mairbäurl, Frau Kretz (Schulleitungsteam)